Keine Angst: Swiss Orienteering kann zusätzliche Einnahmen brauchen, aber sie werden sicherlich nicht auf diesem Weg erhoben. Die neuen Gebühren für zu grosse Rückstande  sind natürlich ein Aprilscherz.

Der nicht ernstgemeinte Vorschlag für die Verbandsfinanzierung, der aus einer Idee von Chris Hirt entstanden ist:

Wer länger unterwegs ist, der belastet nicht nur für einen längeren Zeitraum die Natur, er zwingt auch jeweils den Veranstalter dazu, die gesamte Infrastruktur (Ziel, Garderoben, Duschen) über einen längeren Zeitraum in Betrieb zu halten.

„Wir haben in der Schweiz ja schon ähnliche Systeme, beispielsweise die Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe LSVA oder dann in der Kehrichtentsorgung die Sackgebühren. In beiden Bereichen gilt das Verursacherprinzip“, sagt Verbandspräsident Jürg Hellmüller. „Da ist es logisch, dass wir uns als moderner Verband ebenfalls entsprechende Überlegungen machen müssen. Wer Tennis spielt oder Kegeln geht, der bezahlt schliesslich auch eine Mietdauer für Platz oder Bahn.“

Das von einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Mitgliedern der Kommissionen Wettkämpfe und OL und Umwelt, zusammen mit Finanzchef Hansjörg Graf erarbeitete Konzept ist an die Berechnung der prozentualen Punkteliste angelehnt. Die Siegerzeit einer Kategorie gilt jeweils als 100 Prozent. Wer den Lauf mit einer Zeit beendet, die höher liegt als 190 Prozent, hat pro Prozent über dieser Marke einen Zusatzfranken zu bezahlen. Wer aufgibt und nicht ein Zeugnis des Samariterpostens oder eines Arztes einreichen kann, bezahlt pauschal einen Fünfliber, wer einen falschen Posten stempelt, hat zusätzlich zehn Franken zu berappen.

„Wir rechnen damit, dass wir den Ausgaben-Überschuss des Budgets 2015 mit dieser Massnahme ausgleichen können, erhoffen uns vor allem von der Fehlstempel-Gebühr einen beträchtlichen Zusatzbatzen“, sagt dazu der Finanz-Verantwortliche im Zentralvorstand. „Zudem hat der letzte Punkt vielleicht noch die positive Nebenwirkung, dass es weniger Läufer mit falschen Posten gibt“, fügt Graf hinzu.

Die am Konzept Beteiligten sind sich bewusst, dass diese neue Gebühr primär die Gelegenheitsläufer und wenig Trainierten belastet. „Es ist klar, dass wir hier Unterstützung bieten müssen“, ist auch Hellmüller bewusst. Das System sieht deshalb vor, dass regelmässige Teilnehmer, die Freude am OL-Sport haben, aber öfters in diesem Ranglistenbereich anzutreffen sind, einer Sonderregelung bedürfen.

Gemäss Richtlinien, die in der Mai-Ausgabe des Swiss Orienteering Magazine veröffentlicht werden, sind dazu zwei Varianten vorgesehen. Wer mehr als 35 Starts (an regionalen und nationalen OL) in einer Saison vorweisen kann, erhält einen Rabatt von 50 Prozent. Da die Verrechnung der Zusatzgebühr erst per Saisonende erfolgt, kann der/die Betreffende die Vergünstigung bis spätestens 30. November geltend machen.

Die zweite Möglichkeit entspricht sinngemäss den Ergänzungsleistungen der AHV. Dazu kann man sich telefonisch bei der Geschäftsstelle von Swiss Orienteering in Olten (062 287 30 40) anmelden. Der Antragssteller erhält ein Formular zugestellt, in dem das Gesuch auf eine Reduktion oder vollständige Befreiung von der neuen Gebühr zu begründen ist.

Achtung: Wer bereits heute in der Geschäftsstelle anruft, erhält einen Sonderbonus von insgesamt 30 Rückstands-Minuten, die wahlweise angerechnet werden können!