Zum Abschluss des Tessiner Selektionslaufwochenende stehen vier neue Sieger*innen auf dem Podest: Kati Hotz, David Baumberger, Seraina Baer und Linus Pusterla waren im italienischen Cunardo am schnellsten.
Für die Anwärtenden auf die Junior*innen-WM und die Jugend-EM galt es heute ein letztes Mal ernst: Sie mussten eine physisch und technisch anspruchsvolle Langdistanz im Wald oberhalb von Cunardo, einem kleinen italienischen Dorf nahe der Schweizer Grenze, bezwingen.
Nicht zu viel Risiko und schöne Aussichten
Bei den Juniorinnen gewann Kati Hotz vor Seline Sannwald und Leonie Mathis. Kati versuchte, möglichst viele Wege zu nutzen. Dies war einerseits von Anfang an ihre Strategie, da sie kein grosses Risiko eingehen wollte. Andererseits merkte sie schnell, dass es sich aufgrund der steilen Hänge und des Fallholzes auch zeitlich lohnte. Dafür konnte sie einen kurzen Moment die Aussicht geniessen: «Mein Highlight war der 13. Posten. Das war ein richtiger Panoramaposten, den ich wärmstens empfehlen kann», schmunzelt die Schafisheimerin.
Auch David Baumberger, Sieger bei den Junioren, schwärmte von den zwei Panoramaposten. «Es war zwar hart, weil sie ganz oben waren und dann auch noch die Sonne richtig gebrannt hat, aber es waren trotzdem kurze Freudemomente.» Dass es hart werden würde, gehörte zu Davids Strategie. «Immer die Kontrolle behalten und wenn ich einen Plan habe, dann pushe ich bis zum Tod.» Er gewann mit einem Vorsprung von zehn Sekunden auf Matthieu Büherer und gut sechs Minuten auf Leander Wylenmann.
Nach der Sprintmeisterschaft ist Seraina Baer zum zweiten Mal in dieser Selektionslaufserie die schnellste Läuferin der Kategorie Damen 16. «Ruhig OL machen, nichts Spezielles wollen. Das war mein Plan, und ich konnte ihn gut umsetzen», erzählte die Zürcherin nach dem Lauf. Mit einem Vorsprung von über fünf Minuten gewann sie vor der Siegerin des Mitteldistanzlaufs, Carla Castelli, und der thurgorienta-Läuferin Analia Reubli.
Der Sieg bei den Herren-16-Läufern war weniger deutlich. Linus Pusterla gewann knapp eine Minute vor Julian Schmied und gut zweieinhalb Minuten vor John Asmus. Für Linus hat es sich gelohnt, ruhig ins Rennen zu starten und stets mit Kompass und Relief zu arbeiten: «So habe ich ein gutes Gefühl entwickelt», erklärte der Liestaler.
JWOC in Italien, EYOC in Tschechien
Die diesjährige Junior*innen-Weltmeisterschaft (JWOC) findet vom 26. Juni bis zum 4. Juli im Trentino in Italien statt. Gestartet wird über die Sprint-, Mittel- und Langdistanz sowie in einer Wald- und einer Sprintstaffel. Die Schweizer Delegation wird mit sechs Juniorinnen und sechs Junioren anreisen. Für die jüngeren Athlet*innen geht die Reise nach Brno (Tschechien) an die Jugend-EM (EYOC). Dort messen sich die Jugendlichen im Sprint, in der Langdistanz und in einer Waldstaffel. Im Gegensatz zur JWOC gibt es zwei Alterskategorien: D/H16 und D/H18, wobei sich die Delegationsgrösse auf vier Athlet*innen pro Kategorie beschränkt.
Die Selektionen für die beiden Meisterschaften werden am Dienstag, 27. Mai bekanntgegeben.
(Text: Sina Tommer, Foto: Sabrina Meister)