In einem verrückten Rennen verpasst Sabine Hauswirth nach einem eher verhaltenen Start und einem starken Finish die Bronzemedaille um fünf Sekunden und wird 4. Die im Aargau lebende Russin Natalia Gemperle gewinnt ihr erstes Einzel-Gold, während Tove Alexandersson nach dem 4. Posten komplett die Orientierung verliert und nicht klassiert wird.

Dichtes Grün mit stark eingeschränkter Weitsicht, viel umgestürzte Bäume, starkes Gefälle zur Gauja hinunter (und hinauf), dazu heftige Regengüsse abwechselnd mit Hitze – das Middle-Rennen der Frauen war ein mehr als WM-18 WOC Hauswirth Mwürdiger Wettkampf. Und mit einem Schweizer Ausrufezeichen: Sabine Hauswirth sicherte sich nicht nur ihr erstes WM-Diplom überhaupt, sondern schnupperte gar an Edelmetall! Nur fünf Sekunden hinter der Französin Isia Basset lief Hauswirth ins Ziel. „Klar nervt es, wegen fünf Sekunden eine Medaille zu verpassen, aber ich mit meinem Lauf absolut zufrieden", sagte sie im Ziel. „Ich bin stabil und gut gelaufen, aber ein Traumlauf war es nicht", ergänzte sie und hielt fest: „Endlich habe ich mein erstes WM-Diplom gewonnen, das ist ein weiterer Schritt hin zur Spitze!"

Jakob und Jenzer weit zurück

Weniger gut lief es den beiden anderen gestarteten Schweizerinnen: Julia Jakob belegte den 15., Sarina Jenzer den 27. Rang. „Es war ein tolles Rennen, zuerst war es technisch, dann physisch. Ich hatte ein paar Bögli drin, aber18 WOC Jenzer M keinen gröberen Fehler gemacht. Angesichts meiner durchzogenen Vorbereitung war mein Lauf okay, aber es war definitiv kein Exploit", sagte Jakob, die knapp vier Minuten auf Weltmeisterin Natalia Gemperle verlor.

Sarina Jenzer ihrerseits büsste fast sechseinhalb Minuten auf Gemperle ein und sagte, sie habe in etwa das erreicht, was zu erwarten war. „Ich hatte schon zum Posten 1 hin Mühe mit der Interpretation der Karte, zum 3. Posten hin verlor ich im ersten flachen grünen Teil die Richtung, lief einen grossen Bogen und zum 8. Posten habe ich dann sicher noch einmal zwei Minuten eingebüsst. Dann wurde ich durch Loesch und Hagstrom eingeholt. Und ja, dann kann man noch so pushen, aber wirklich weg kommt man nicht mehr. Das Gelände forderte einen steten Kampf, alles war voller umgestürzter Bäume und tiefhängender Äste. Es war jeweils sehr schwierig auf der Linie zu bleiben, die ich mir vorgenommen hatte", sagte Jenzer.

(Text: Roger Baumann/Simon Laager/Martin Gygax Fotos: Rémy Steinegger)

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