Zum Auftakt des Weltcup-Finales in Aarau feierte das Schweizer Team den ersten Sieg. In der Sprintstaffel setzten sich Rahel Friederich, Matthias Kyburz, Daniel Hubmann und Judith Wyder vor Schweden durch. Damit sicherten sich die Schweizer auch die Gesamt-Wertung.
Vor dem Weltcup-Finale präsentierte sich die Ausgangslage um die Spitzenposition im Gesamtklassement so spannend
Rahel Friederich auf dem Start.
Matthias Kyburz.
Daniel Hubmann.
Judith Wyder.
Andreas Kyburz konnte sich in der Folge zusammen mit dem Schweden Emil Svensk an der Spitze behaupten. Dahinter zeigte Matthias Kyburz, dass er nach seiner sehr gelungenen WM (Titel in der Mitteldistanz, Silber im Sprint und mit der Staffel) immer noch hungrig ist. Obwohl der jüngere der Kyburz-Brüder von einem nicht optimalen Start und einigen Umwegen im Sekundenbereich berichtete, schloss er bis ins Ziel die Lücke zu Schweiz 2 und den Schweden. Auch wenn sein Lauf nicht perfekt gewesen sei: "Ich bin sehr zufrieden, dass ich an die Spitze herangekommen bin", sagte Kyburz. Er realisierte die beste Laufzeit aller Herren (Strecken 2 und 3) und zeigte damit, dass es für die Konkurrenz schwierig wird, ihm den Gesamtweltcup-Sieg dieses Wochenende noch streitig zu machen. Jonas Egger, erst in seiner zweiten Elite-Saison, musste die Spitze etwas ziehen lassen. Im Ziel betrug sein Rückstand 23 Sekunden.
Auf der dritten Strecke folgte die erste Zäsur. Das aus Schweden, Schweiz 2 und Schweiz 1 bestehende Spitzentrio setzte sich hier deutlich vom Rest des Feldes ab. Jonas Leandersson schickte seine Schlussläuferin Helena Jansson als Erste auf die Bahn, vier Sekunden dahinter übergab Florian Howald für Schweiz 2 an Sabine Hauswirth. Daniel Hubmann folgte als Dritter mit acht Sekunden Rückstand auf die immer noch führenden Schweden. Einen Teil dieses Rückstandes handelte sich der 6-fache Weltmeister und 6-fache Gesamtweltcupsieger bereits bei der Übergabe ein. "Mein Anfang war hektisch, weil ich vergessen hatte, meine Karte zu nehmen und ich nochmals kurz umkehren musste", schildert er die Situation. "Da hat man vielleicht gemerkt, dass mir die Erfahrung in der Sprintstaffel etwas fehlt." Mit dieser Aussage spielte Daniel Hubmann darauf an, dass er das erste Mal im Weltcup in der jüngsten OL-Disziplin im ersten Schweizer Team lief. In den vergangenen Jahren hatte er die Prioritäten stets auf die Einzeldisziplinen und die Waldstaffel gelegt. Weshalb also dieser Gesinnungswechsel? "Es ist Ende Saison, da kann man auch einmal etwas Neues ausprobieren. Trainer François Gonon hat mir auch gesagt, ich solle nicht so tun als ob mich die Sprintstaffel nicht interessieren würde." Seinen Lauf bezeichnete er nach dem Schreckmoment am Start als kontrolliert und stabil. Ebenfalls solid lief sein jüngerer Bruder Martin Hubmann. Er führte Schweiz 3 auf Zwischenrang 4.
Die gute Ausgangslage nutzte Schlussläuferin Judith Wyder für Schweiz 1 aus, um den erwähnten deutlichen Vorsprung herauszulaufen. Die Schweizer Teamleaderin zeigte ein sehr schnelles Rennen. Keine der Damen kam nur annährend in die Nähe der Zeit von Wyder. Selbst die dänische Weltmeisterin Maja Alm verlor auf die deutliche Streckenbestzeit von Wyder 32 Sekunden. Ihr Erfolgsrezept? "Ich bin stabil und ruhig gelaufen, habe mich nicht stressen lassen", sagte Wyder. Stets habe sie das Gefühl gehabt, dass sie die nötige Ruhe und Geduld habe, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Zusammen mit den klar schnellsten Beinen im Feld reichte das zum deutlichen Sieg. Schweden verteidigte dahinter Rang zwei, die Schweizerinnen Sabine Hauswirth (Schweiz 2) und Julia Gross (Schweiz 3) die Plätze drei und vier - notabene vor Weltmeister Dänemark. Die Heimnation zeigte damit, wie breit sie aufgestellt ist. Da erstaunte es auch nicht, dass bei der Siegerehrung des Gesamtweltcups sieben Schweizer Athleten aufs oberste Treppchen stiegen. Rahel Friederich, Florian Howald, Daniel und Martin Hubmann, Andreas und Matthias Kyburz sowie Judith Wyder hatten alle an mindestens einem der vier Weltcup-Sprintstaffeln für die Schweiz im Einsatz gestanden.
Morgen geht der Weltcup-Final in den Wald - die Langdistanz steht auf dem Programm. Für die Gesamtsiege in der Poleposition sind Tove Alexandersson (113 Punkte Vorsprung auf Judith Wyder) und Matthias Kyburz (127 Punkte Vorsprung auf Daniel Hubmann).
Resultate Sprintstaffel
1. Schweiz 1 (Rahel Friederich, Matthias Kyburz, Daniel Hubmann, Judith Wyder) 56:08, 2. Schweden 1 (Lina Strand, Emil Svensk, Jonas Leandersson, Helena Jansson) +0:31, 3. Schweiz 2 (Elena Roos, Andreas Kyburz, Florian Howald, Sabine Hauswirth) +0:39, 4. Schweiz 3 (Sarina Jenzer, Jonas Egger, Martin Hubmann, Julia Gross) +1:50, 5. Dänemark 1 +1:55, 6. Russland 1 +2:05.
Resultat Gesamtweltcup Sprintstaffel
1. Schweiz 280 Punkte
2. Dänemark 240 Punkte
3. Schweden 220 Punkte
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Link zu den kompletten Resultaten der Sprintstaffel
(Text Jonas Mathys, Fotos Rémy Steinegger, steineggerpix.com)