Der Routinier Gion Schnyder überzeugte in Bulgarien nach längerer Verletzungspause mit einem soliden Lauf, welcher ihm ein weiteres internationales Diplom eintrug. Aufgrund der aktuellen Situation hatte das Schweizer Team schon vor dem Start Ausfälle zu verzeichnen.

Die Reise nach Bulgarien nicht antreten konnten der designierte Teamleader Nicola Müller sowie Noel und Corsin Boos. Die drei Zentralschweizer mussten trotz Vorsichtsmassnahmen positive Covid-19-Resultate zur Kenntnis nehmen resp. unterliegen Quarantäne-Bestimmungen. Dem Pech noch nicht genug fiel aus denselben Gründen auch noch der Wachsmann des Schweizer Teams aus, weshalb die Schweizer Ski nun von einem lokalen Wachsmann präpariert werden.

In Abwesenheit des grössten Medaillenkandidaten Müller schlug sich das Schweizer Team zum Auftakt der EM und U-23-WM aber sehr beachtlich. Für das beste Resultat im bulgarischen Chepelare sorgte Gion Schnyder mit einem starken 5. Rang, nur 15 s hinter dem Podest und 46 s hinter dem russischen Sieger Vladislav Kiselev. Der 36-Jährige aus Siat berichtete im Ziel von einem kontrollierten Lauf, in dem er Nichts habe anbrennen lassen. Der Fokus sei nach einer 6-wöchigen, verletzungsbedingten, Wettkampfpause auf der Kartentechnik gelegen und dieser Fokus habe sich ausbezahlt.

Bei den Frauen erreichte die St. Gallerin Eliane Deininger den 15. Rang an der EM. In der separaten Wertung für die U-23-WM entspricht dies einem guten 4. Rang. Deininger zeigte sich sehr zufrieden mit ihrem Lauf, sie habe OL-technisch umsetzen können, was sie sich vorgenommen habe. Der EM-Sieg ging an die Russin Marina Viatkina.

In einem Lauf, welcher rund um eine grosse Geländenase und fast ausschliesslich auf den schmalen Scooter-Spuren stattfand, klassierten sich mit Severin Müller als 24. (9. U-23-WM) sowie Flavio Ehrler als 30. (12. U-23-WM) zwei weitere Schweizer Herren in den Top 30. Hervorzuheben gilt es insbesondere das Resultat von Flavio Ehrler, welcher vom Alter her noch bei den Junioren startberechtigt ist. So meinte Ehrler denn auch: «Nach etwas Mühe am Anfang und 2-3 kleinen Fehlern im Mittelteil gelang mir ein perfekter Schluss, ich bin sehr zufrieden.». Die weiteren Schweizer klassierten sich auf den Rängen 32. (Lars Widmer) und 33. (Andri Jordi, 14. U-23-WM).

Auch Alina Niggli ist noch Juniorin und beeindruckte mit einer starken Leistung in der Elite-Kategorie. Die 19-Jährige lief auf den 28. Rang (12. U-23-WM) und ortete sogar noch Steigerungspotenzial: Nach einem Fehler zum 1. Posten sei der ganze Lauf nicht so flüssig gewesen, die physische Verfassung stimme sie aber zuversichtlich für die kommenden Wettkämpfe. Natalja Niggli klassierte sich als 30. (13. U-23-WM), Delia Giezendanner als 42. (22. U-23-WM).

Nicht nur die Siege ging heute an Russland, sondern gleich alle weiteren EM-Medaillen. Bemerkenswert: Zu Silber lief das Ski-OL-Urgestein Eduard Khrennikov. Im Alter von 48 Jahren.

Alle Resultate sind hier zu finden: https://eventor.orienteering.org/Events/ResultList?eventId=7339&eventRaceId=7430&overallResults=False

Veranstalterhomepage: https://esoc-wmsoc2022.bg/

Morgen steht in Chepelare die Sprintstaffel auf dem Programm.

(Text: Sven Aschwanden, Bild: Archiv Christian Aebersold)