Jede Serie hat einmal ein Ende: Nach der Mitteldistanz ist Simona Aebersolds zweijährige JWOC-Ungeschlagenheit Geschichte. Die Seeländerin wird disqualifiziert. Dem Männerteam gelingt eine starke Teamleistung: Alle fünf klassieren sich in den Top-30 - der Exploit bleibt aber aus.

Bereits in einem Trainingslager im Frühling hatte Aebersold festgestellt, dass ihr das Mitteldistanz-Gelände nicht gut liegt. Die 20-Jährige zeigte sich vor der Junioren-WM aber zuversichtlich, die bestehende Schwäche mit einem besseren Laufkonzept ausmerzen zu können. Zunächst schien Aebersold im extrem dichten Gelände das richtige Rezept gefunden zu haben. Bald übernahm sie die Führung - gab diese nach einem Fehler kurz vor der Zuschauerpassage her. Schliesslich wurde Aebersold disqualifiziert, weil sie die Zielpassage nicht ordnungsgemäss passierte. Sie wäre in den Top-10 rangiert gewesen.

Deininger beste Schweizerin

Viele Läuferinnen und Läufer gaben eine Top-Platzierung auf der anspruchsvollen Schlussschlaufe aus den Händen. Nicht so Eliane Deininger: Die St. Gallerin bekundete vielmehr Mühe mit dem Start und steigerte sich dann kontinuierlich, was ihr am Ende den starken 13. Rang einbrachte. Dieser ist für die erst 18-jährige Deininger an ihrer ersten JWOC als grosser Erfolg zu werten. Elena Pezzati (39.) begann stark - büsste danach kontinuierlich Zeit ein. Ähnlich erging es Anja Probst (47.) Lea Widmer (45.) hatte in der Qualifikation überrascht. Im A-Final erwischte sie wie auch Elisa Bertozzi (50.) einen schlechten Start, konnte sich dann aber fangen. Die Ungaren wussten den Heimvorteil auch über die Mitteldistanz auszunutzen: Csilla Gardonyi holte für das Gastgeberland die Goldmedaille.

Männerteam stark - aber ohne Überraschung

Mit den starken Quali-Resultaten hatten die Schweizer Männer die Hoffnung auf eine erste JWOC-Medaille geschürt. Daraus wurde nichts: Timo Suter (11.) war erneut der beste Schweizer. Auch im dritten Einzelrennen klassierte er sich in den Top-20. Der Aargauer überzeugte an seiner letzten JWOC mit Konstanz - die Krönung blieb (noch) aus. Gelingt den Schweizern in der Staffel die ersehnte Medaille? Morgen gibt's die Antwort.

Tino Polsini führte das Rennen lange Zeit an - nach den Top-Athleten rutschte er auf den noch immer sehr guten 14. Rang ab. Chamuel Zbinden (19.) und Reto Egger (22.) waren in der Quali noch die besten Schweizer gewesen. Im Finale reichte es dennoch nicht ganz nach vorne. Stark lief auch der 17-jährige Fabian Aebersold (30.). Nicola Müller versöhnte sich zum Abschluss der Einzelrennen mit dem ungarischen Gelände und gewann den C-Final. Bei den Männern waren die Schweden in Ungarn bislang ohne Medaillen geblieben. In der Mitteldistanz schlugen die zuvor erfolglosen Skandinavier zurück. Jesper Svensk, Simon Imark und Henrik Johannsson zeigten was in ihnen steckt und sorgten für einen Dreifachsieg.

Morgen Samstag geht die JWOC mit den beiden Staffeln zu Ende. Die Frauen starten um 12 Uhr - die Männerstaffel beginnt um 13:15 Uhr. (Text: Yann Schlegel, Foto: Christian Aebersold)

Die Schweizer Staffel-Teams von morgen. Frauen:

Team 1: Lea Widmer, Elena Pezzati, Simona Aebersold
Team 2: Anja Probst, Elisa Bertozzi, Eliane Deininger

Männer:

Team 1: Tino Polsini, Reto Egger, Timo Suter
Team 2: Nicola Müller, Fabian Aebersold, Chamuel Zbinden