Sechsmal Gold, einmal Silber und einmal Bronze: Das ist die erfreuliche Bilanz der Schweizer Delegation bei der Sprint-Entscheidung in Szekesfehervar, die den Auftakt der Senioren-WM (WMOC) in Ungarn bildete. Mit Monika und Mario Ammann schwingt ein Ehepaar als Kategorienbeste oben aus. Die Altstadt hatte ihre Tücken. Bereits der Qualifikationslauf forderte seine Opfer.

Für die Erfolgsmeldungen sorgen vor allem die älteren Semester. Adolf Kempf (M95) war am Finaltag ganz in seinem Element. Nachdem ihm der Lauf vom Samstag ziemlich missraten war, konnte er sich am Tag der Entscheidung deutlich steigern. „Ich habe bei der Qualifikation am Anfang die Karte überhaupt nicht verstanden“, kommentierte er sein Ergebnis. In der Kategorie M85 ging Ernst Moos als Vortagessieger auf die Strecke. Martin Hutzli war am Samstag weniger erfolgreich, lieferte sich aber im Final mit Ernst Moos ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Am Schluss hatte Hutzli mit 5 Sekunden Vorsprung die Nase vorn. Er gewinnt damit nach 2018 und 2019 zum dritten Mal Sprint-Gold. Bei M80 sah es nach einer Ausmarchung zwischen Helmut Conrad und Eric Bucher aus. Dem Deutschen unterlief jedoch ein Fehlstempel. Damit war – auch nicht zum ersten Mal – der Weg frei für Eric Bucher.

„Favoritensterben“ bei M60 und M65

In diesen Kategorien waren mehrere Schweizer Trümpfe am Start. Zum einen Hansruedi Kohler und Francesco Guglielmetti sowie Mario Ammann als Aussenseiter. Zum anderen Lukas Jenzer und Stefan Bolliger sowie Daniel Kobel und Martin Sacher ebenfalls auf der zweiten Startreihe. Dazu kam starke Konkurrenz aus anderen Ländern. Ammann (M65) hatte sich als Sieger in der Qualifikation ein weiteres Mal in die Pole-Position gebracht. In den Vorjahren konnte er diese Leistung im Final aber nie wiederholen. Diesmal klappte es. Er verlor in den teils engen Postenräumen gegenüber den anderen wenig Zeit und konnte so auch schlechtere Routen kompensieren. Bei M60 war Stefan Bolliger schon in der Qualifikation gescheitert. Er übersah wie andere auch einen Posten und musste im B-Feld starten. Er hätte zu den Herausforderern von Lukas Jenzer gehört. Jenzer lief an beiden Tagen optimal und landete einen unangefochtenen Sieg. Im Rennen mit den geringsten Zeitabständen wurde Mark Aegler (M55) mit sechs Sekunden Rückstand Dritter. Christoph Hutzli war als Achter nur 30 Sekunden langsamer als der Sieger. Auch der 12. brauchte nur rund eine Minute länger.

„Doppelsieg“ dank Monika Ammann

Bei den Damen war die Zahl der Medaillenanwärterinnen klar geringer. Die besten Chancen hatte Monika Ammann bei W60. Sie hätte vor 2 Jahren in Lettland zum dritten Mal gewonnen. Der Lauf wurde damals aber nicht gewertet. Ammann packte in Ungarn jetzt ihre nächste Chance. Sie fiel nach einem grossen Fehler zwar auf Zwischenrang 13 zurück, war bei der Zielpassage als 6. immer noch im Hintertreffen, konnte im Schlussteil aber auftrumpfen. Alle Bahnen führten dort in einen Innenhof mit mehreren Posten. Da musste man kühlen Kopf bewahren, zumal der Bahnaufdruck – wie schon am Vortag gesehen – besser hätte sein können.

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Die WM wird am Dienstag mit der Wald-Qualifikation und am Mittwoch mit dem Mitteldistanz-Final fortgesetzt.

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(Text: Mario Ammann, Fotos: Mario und Monika Ammann)