Zum 45. Mal ertönte um Punkt 14 Uhr in der Nähe vom südfinnischen Porvoo der Startschuss zur Venloen Viesti. mit 1549 Damenteams à vier Läuferinnen ist es mit der Jukola zusammen die mit Abstand grösste OL-Staffel der Welt.

Bei knappen 30 Grad im finnischen Frühsommer war die Favoritenrolle klar. Die Vorjahressiegerinnen von IFK Göteborg (SWE) hatten bereits die 10mila in diesem Jahr gewonnen, wer sollte da sonst gewinnen? Da die Schwedinnen den Termin für die Teamzusammensetzung verpasst hatten, war bis zum Startaugenblick nicht klar, wie sie antreten würden, denn Topläuferinnen haben sie mehr als nur vier.

Schliesslich traten sie mit der Norwegerin Ingrid Lundanes auf der Startstrecke an, sie übergab an aussichtsreicher Position an Simona Aebersold auf Strecke 2. Die Schweizerin drückte aufs Tempo, überholte Läuferin um Läuferin und war nach 2 Kilometern an der Spitze. Die beiden Schwedinnen Sanna Fasth und Sara Hagström gaben diese nicht mehr ab, am Schluss konnte IFK mit knapp 5 Minunten Vorsprung das Double 10mila und Venla gebührend feiern.

Um die nächsten Ränge war das Gedränge dichter, am Schluss setzte sich OK Linné knapp vor Kalevan Rasti (FIN) im Kampf um Rang 2 durch. Aufgrund der bevorstehenden WM-Testläufe verzichteten einige Schweizer Eliteläuferinnen auf eine Teilnahme an der Venla.

Venla 2023
Zieleinlauf des Siegerinnenteams von IFK Göteborg


ol norska bestes Schweizer Frauenteam

Am Start waren auch neun Teams aus der Schweiz. Die ol norska wollte den Rang aus dem Vorjahr (Rang 25 verbessern). Vera Moser auf dem Start unterlief nach einem Drittel der Strecke ein Fehler bei einer Gabelung. Danach hatte sie auch mit der Hitze und den trockenen Verhältnissen zu kämpfen und klagte über Atemprobleme. Sarina Kyburz konnte mit einer soliden Strecke knapp 40 Ränge gut machen und übergab auf Rang 68 an Sabine Hauswirt. Hauswirth zeigte, dass sie nach einem krankheitsbedingten durchzogenen Frühling zurück auf Spitzenniveau ist. Sie wechselte nach einer starken Strecke auf Rang 30 auf Schlussläuferin Simone Niggli. Dies kam gut ins Rennen, verlor bei einer Gabelung aber viel Zeit, weil sie die Details auf der Karte im Gelände nicht zuordnen konnte. Im zweiten Teil der Strecke konnte sie sich wieder fangen und lief auf Rang 32 ins Ziel.

Ebenfalls in den Top-100 klassierte sich das zweite Team der ol norska mit Nina Probst, Kim Hadorn, Anja Probst und Siri Nyfeler auf Rang 72. Beeindruckend auch der 98. Rang von O-Motion mit Coralie Waldner, Ladina Gasser, Minna Senn und Anna Gasser. Das Team überzeugte mit einem Durchschnittsalter von 17 Jahren!

Um 23 Uhr (22 Uhr Schweizer Zeit) erfolgt der Start zur Jukola über 7 Strecken. Der Zieleinlauf ist 8 Stunden danach angesagt. Das Rennen durch die Nacht kann via kostenpflichtiger Livesendung auf  https://tv.orienteering.sport/jukola-2023 verfolgt werden.

(Text: Matthias Niggli, Foto: Timo Erkkilä/Jukolaorganisation)