Was für ein Erwachen heute in Zermatt! Statt dem erwarteten wolkenverhangenen Himmel strahlte das Matterhorn weiss verzuckert im Morgenlicht und erfreute die Läuferinnen und Läufer genauso wie die Organisatoren. Etappe 2 auf der Stafelalp, „Die Überwältigende“, schien zu halten was sie versprach.

Zwar zog im Laufe des Vormittages Nebel auf und es begann leicht zu nieseln. Die schlechten Wetterprognosen bewahrheiteten sich
sow_e2_hebeisen_40.jpg
Die Stafelalp war zeitweise in dichten Nebel gehüllt
jedoch nicht vollends. Der Nebel erschwerte die Orientierung im mehrheitlich offenen Gelände der Stafelalp teilweise ein wenig, was aber nur für die wenigsten Läufer ein wirklicher Nachteil war. Viel mehr begeisterte das gut belaufbare, manchmal sehr detaillierte Laufgelände rund um die Stafelalp die Teilnehmenden. Vielerorts waren positive Feedbacks zu hören, so sprach beispielsweise der Schwede Johan Enges (H45, Leksand) von „sehr schönem Gelände“, welches die Schweizer hier hätten. Und Rahel Friederich (DE) meinte, dass sie solches Terrain besonders möge.
In den beiden detaillierten Geländekammern herrschte reger Betrieb: Die vielen Läuferinnen und Läufer sorgten teilweise für bemerkenswerte Bilder, als sie wie in einem Bienenstock durch die posten-, hügel-, und muldenreichen Gebiete schwirrten. Wie kleine farbige Punkte kämpften sie sich durch den Nebel.
Die längeren Bahnen führten in den Talboden hinter der Stafelalp. In der steinigen Schwemmebene und den Überresten der Gletschermoräne war das Vorankommen zwar teilweise etwas schwierig, was der für die Swiss O Week weitgereiste Japaner Yuta Tanigawa (HE) bestätigte: „ Für mich war das Laufen auf den Steinen sehr schwierig, insbesondere da ich dies aus Japan nicht kenne.“ Aber auch er war des Lobes voll über diesen hinteren Teil, der einen scharfen Kontrast bot zu den schnell belaufbaren und lieblichen Plateaus der Stafelalp.
sow_e2_merkli_71.jpg
Matthias Kyburz auf dem Weg zu seinem
zweiten Rang
In der Elitekategorie siegte bei den Herren Baptiste Rollier mit 38 Sekunden Vorsprung auf Matthias Kyburz. Mit bereits 2:28 Minuten Rückstand belegte Marc Lauenstein den dritten Rang. Bei den Frauen schwang Altmeisterin Simone Niggli hauchdünn oben aus: Nur sechs Sekunden trennten sie von Sara Lüscher, welche den zweiten Platz belegte. Rang drei, und somit zum zweiten Mal einen Podestplatz, belegte die Norwegerin Mari Fasting mit 2:10 min Rückstand.
Morgen findet die dritte Etappe der Swiss O Week auf dem Gornergrat anstatt auf dem Trockenen Steg statt. Die Organisatoren haben die Etappen wegen schlechten Wetterprognosen getauscht.

(Text Sven Aschwanden, Bilder Samuel Hebeisen, Matthias Merkli)