Mit zwei nationalen Wettkämpfen wurde dieses Wochenende in Realp die Schweizer Ski-OL-Saison lanciert. In den Elite-Kategorien zeigten sich Delia Giezendanner, Eliane Deininger, Nicola Müller sowie der erst 17-jährige Lavio Müller siegreich.
Nachdem die Athletinnen und Athleten des Nationalkaders im Norden Finnland anfangs Dezember ihre ersten Wettkämpfe der Saison absolviert hatten, galt es dieses Wochenende nun auch in heimischem Gelände die Karten auf den Tisch zu legen. Denn wie die Wettkämpfe in Finnland zählen auch die beiden Läufe in Realp als Selektionsläufe für die ersten beiden Weltcup-Runden in Norwegen und Deutschland von Januar und Februar 2025.
Im samstäglichen Rennen über die Sprintdistanz präsentierte sich Delia Giezendanner bei den Damen Elite in einer formidablen Verfassung. Die Churerin übernahm beim zweiten Posten die Führung und gab diese bis ins Ziel nicht wieder ab. Flurina Müller auf Rang 2 wies am Ende 17 Sekunden Rückstand auf die Siegerin aus, Eliane Deininger als Dritte lag nur eine Sekunde hinter Müller.
Bei den Herren setzte sich am Samstag Nicola Müller durch. Für die Überraschung des Tages sorgte Nicola’s jüngster Bruder Lavio. Der 17-jährige klassierte sich auf Rang 2, nur 8 Sekunden hinter seinem mehrfach mit internationalen Medaillen gekrönten Bruder. Das Podest komplettierte der Luzerner Corsin Boos.
Das Damen-Rennen am Sonntag war erneut äusserst knapp. Über eine Siegerinnen-Zeit von etwas über dreissig Minuten erlief sich Eliane Deininger einen Vorsprung von 15 Sekunden auf Alina Niggli, welche wiederum nur 16 Sekunden vor der im Wallis wohnhaften Schwedin Lisa Larsen rangierte. So erstaunt es auch nicht, dass im Verlauf des Rennens jede der drei Läuferinnen einmal die (zwischenzeitliche) Spitzenposition innehatte.
Am Vortag noch eine Überraschung, war man am Sonntag fast geneigt sein zu sagen, dass es so überraschend dann auch nicht kam, dass Lavio Müller das Rennen der Herren für sich entschied. Aber aussergewöhnlich genug, dass ein 17-jähriger die gesamte Elitekonkurrenz hinter sich lässt, kam hinzu, dass sich auf den Rängen 2 – 4 sämtliche (älteren) Brüder von Lavio aufreihten, Nicola vor Gian-Andri vor Corsin. Ein Vollerfolg für die Einsiedler Familie.
(Text: Sven Aschwanden; Bilder: Martin Jörg)
