An der ausserordentlichen IOF-Generalversammlung in Inverness wurde die vom IOF Council vorgeschlagene WOC Reorganisation mit 24 zu 9 Stimmen angenommen. Ab 2019 wird jeweils an 5 WM-Tagen alternierend eine auf die drei „Wald-Disziplinen“ (Middle, Long, Staffel) sowie eine auf drei Sprint-Disziplinen (Sprint, Staffel und ein neues Format) konzentrierte Weltmeisterschaft durchgeführt. Damit verbunden ist auch die Hoffnung, an die Marketinggelder grösserer Städte zu gelangen.
IOF Präsident Brian Porteous begrüsste die anwesenden Verbandsvertreter und informierte einleitend, dass er und auch das Council seine Meinung gegenüber der letzten Abstimmung in dieser Thematik (2012) geändert hätten und nun eine Annahme des Antrags pro Split-WOC beantragen würden. Dies auch, nachdem er persönlich zahlreiche Gespräche mit Veranstalter und Host Cities geführt habe.

2014 haben die Nordischen Verbände den letzte Woche besprochenen Antrag gestellt, die internationalen IOF-Wettkämpfe zu überarbeiten und ab 2019 jeweils an 5 WM-Tagen alternierend eine auf die drei „Wald-Disziplinen“ (Middle, Long, Staffel) sowie eine auf drei Sprint-Disziplinen (Sprint, Staffel und ein neues Format) konzentrierte Weltmeisterschaft durchzuführen. Im Februar 2015 ging dieser Vorschlag in die Vernehmlassung, an der auch die Schweiz ihre Position eingebracht hat. Swiss Orienteering sah diesem Vorschlag eher kritisch entgegen und wies auf die Wichtigkeit hin, dass beim OL-Sport die klassischen Wald-Disziplinen gegenüber Sponsoren, Medien und Zuschauer gemeinsam und integriert mit den Sprints positioniert werden sollten. „Nach diesen Entscheid werden wir für Organisatoren, Athleten und unseren Verband das Beste daraus machen. Wir haben versucht, im Vorfeld unsere Position zu klären, haben aber bald einmal festgestellt, dass dieser IOF-Vorschlag eine Mehrheit finden wird. Aus ökonomischer Sicht ist diese Änderung vermutlich richtig. Aus sportlicher Sicht wird es sich weisen,“ bilanzierte Jürg Hellmüller, Präsident von Swiss Orienteering.

Das IOF erhofft sich mit diesem Split und insbesondere mit den Spring WOC, Medien und Zuschauern ein attraktiveres Format bieten zu können und auch neue Austragungsländer, IOF-Mitglieder und Athleten zu gewinnen. Was Hong Kong während dem Kongress mit einem amüsanten Statement untermauerte: „Wir besitzen zwar praktisch keine Wälder, dafür aber Dschungel und ideales urbanes Gelände. Um Orienteering als globalen Sport zu etablieren, braucht es eine Öffnung und der Sprint WOC ist ein geeignetes Format. Wir sind vielleicht im Dschungel nicht top, dafür aber in der Stadt umso schneller“, sagte der Vertreter Hong Kongs. Auch Ägypten als neues Mitglied begrüsste den Antrag und wies darauf hin, dass das Land „mit Städten wie Kairo rein theoretisch nun auch als Austragungsland in Frage“ käme. Australien wies noch darauf hin, dass die Sprint WOC auch für Nationen ausserhalb Europas attraktiv sei. Lettland ergänzte mit einem ökonomischen Statement: „Momentan betreiben wir mit dem bisherigen WM-Modus eher „Savings“. In Zukunft dürfte der Fokus mit den Split-WM’s mehr auf den „Earnings“ liegen. Dänemark als einer der Haupttreiber dieses Antrags wies ebenfalls darauf hin, dass die WOC im heutigen Format nicht mehr nachhaltig seien und sich mit dem Split auch Chancen für neue Athleten bieten würden und es im sporttechnischen Bereich in Zukunft eine verstärkte Spezialisierung geben könnte.

Swiss Orienteering wird sich aufgrund dieser Ausgangslage im Rahmen einer Arbeitsgruppe vertieft mit der Entwicklung und Wettkampfplanung auseinandersetzen und zu gegebenem Zeitpunkt informieren.