Beim zweiten WM-Selektionslauf sicherten sich Daniel Hubmann und Judith Wyder aus Schweizer Sicht den Sieg und gewannen zugleich auch gegen die internationale Konkurrenz in ihrem Teilnehmerfeld.

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Daniel Hubmann und Judith Wyder gewinnen
den Testlauf über die Mitteldistanz. (Bilder zvg)


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Nach dem Rennen stärkt sich das Team am Buffet.

Die Dominanz der Schweizer OL-Männer im WM-Selektionslauf vom Samstag hätte eindrücklicher nicht sein können. Von den acht ersten Athleten im Mitteldistanzrennen kamen sieben aus der Schweiz. Nur gerade der Finne Fredric Portin konnte das Feld der Schweizer durchbrechen. Er lief zeitgleich mit Andreas Kyburz auf den vierten Rang.

Vor Andreas Kyburz und Portin sicherten sich Daniel Hubmann, Florian Howald und Fabian Hertner die Podestplätze im acht Leistungskilometer langen Mitteldistanzlauf. Hubmann holte sich im lettischen Ligatne den Tagessieg mit einer Zeit von 34:02 Minuten, wobei er seine beiden Teamkollegen um 28 Sekunden respektive etwas über zwei Minuten distanzierte: «Ich kam gut ins Rennen, fühlte mich physisch stark und konnte mit Zug auf die Posten los laufen. Eine kleine Unsicherheit bei Posten 3 und ein Fehler bei Posten 11 kosteten mich etwas Zeit. Ansonsten bin ich sehr zufrieden mit meinem Lauf und dem Resultat», sagte der gebürtige Thurgauer.

Für Florian Howald war der zweite Rang über die Mitteldistanz nach dem missratenen Sprintrennen vom Freitag eine Genugtuung: «Es ist toll zu sehen, dass weniger als eine halbe Minute auf Daniel Hubmann fehlen», sagte der 26-jährige Oberaargauer. Howald kam gut mit dem Gelände zurecht. Dieses war geprägt von schnell belaufbaren Partien sowie Hängen mit dichter Vegetation und entsprechend schlechter Sicht.
Der drittplatzierte Fabian Hertner wurde nach einem guten Start etwa in der Hälfte des Rennens von Hubmann aufgeholt: «Die Zeit war dann etwas enttäuschend, dennoch bin ich zufrieden mit dem dritten Rang.»

Zufrieden mit seiner Laufzeit war dagegen Florian Schneider. Er hatte kleine Unsicherheiten zu den Posten 5, 10 und 11, wurde guter Sechster und damit fünftbester Schweizer, gerade noch vor Jonas Egger.
Unerwartet weit hinten im Klassement war am Samstag Matthias Kyburz zu finden. Der Sprint-Europameister lief lediglich auf den 14. Rang: «Es lief von Beginn an gar nicht nach Wunsch. Ein grosser Fehler zu Posten 3, von da an war die Luft bereits draussen. Ein Tag zum Lernen und zum Vergessen», so der Kommentar des Spitzenathleten. Gar einen falschen Posten hatte zudem Christoph Meier erwischt, der damit nicht klassiert wurde.

Judith Wyder mit über zwei Minuten Vorsprung
Im rund sieben Leistungskilometer langen und mit 14 Posten versehenen Frauenrennen war Judith Wyder eine Klasse für sich. Die 30-jährige Bernerin nahm ihren Konkurrentinnen mindestens zweieinhalb Minuten ab, dies bei einer Siegerzeit von 33:47 Minuten: «Es lief mir sehr gut, sowohl im Technischen als auch im Physischen.» Sie habe lediglich zweimal im diffusen Grünen rund 30 Sekunden verloren. «Ich habe aber schnell reagiert und die Fehler damit klein gehalten», so Wyder.

Hinter der Finnin Anna Narhi klassierte sich Sarina Jenzer auf dem dritten Rang. Die 27-Jährige war nur gerade eine Sekunde langsamer als Narhi. Jenzer war grundsätzlich zufrieden mit ihrem Lauf, war jedoch bei Posten 4, dem ersten im Grünen, etwas unpräzise. Es resultierte ein rund einminütiger Postenraumfehler.
Das gleiche Schicksal erlitt Elena Roos auf dem fünften Rang. Auch sie war zu Posten 4 ungenau beim Reinlaufen in den Postenraum, machte danach aber zum nächsten Kontrollpunkt noch einen grösseren Fehler: «Ansonsten war mein Lauf ok», sagte die Tessinerin.

Viertbeste Schweizerin war schliesslich Sabine Hauswirth auf dem zehnten Rang. Wie gestern hatte sie noch Mühe mit der Abstimmung zwischen Technik und Lauftempo, lobte aber die Bahn: «Eine coole, abwechslungsreiche Bahnanlage», so die Bernerin, die vor allem zwischen den Posten 4 und 7 viel Zeit verlor.

Das Mitteldistanzrennen wurde, wie bereits der gestrige Sprintlauf, von den WM-Organisatoren durchgeführt. Aufgrund der grossen Anzahl an angemeldeten Nationen wurden dabei sowohl bei den Männern als auch bei den Damen zwei Startfelder gebildet. Die Schweizerinnen und Schweizer liefen jeweils im zweiten Teilnehmerfeld, in dem auch die Teams aus Finnland, Österreich, Litauen, Deutschland, Bulgarien, Italien und weitere eingeteilt waren. In den Kategorien Men 1 und Women 1 ging der Sieg derweil nach Norwegen: Olav Lundanes und Marianne Andersen setzten sich durch. Wie Kyburz bei den Men 2 strauchelte auch bei den Women 1 eine topgesetzte Favoritin: Tove Alexandersson, aktuelle Gesamtweltcupsiegerin und mehrfache Weltmeisterin, klassierte sich lediglich auf dem 15. Rang.

Morgen Sonntag findet zum Abschluss der WM-Selektionsläufe ein Wettkampf über die Langdistanz statt. (SF)

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Resultate

Karte Men 1
Karte Men 2 (Schweizer)
Karte Women 1
Karte Women 2 (Schweizerinnen)

GPS Frauen
GPS Frauen