Die Seeländerin macht JWOC-Gold zur Gewohnheit und wird auch im Sprint ihrer Favoritenrolle gerecht. Unglücklich verläuft der Sprint für die Junioren: Timo Suter verpasst einen möglichen Podestplatz, weil er einen Posten überläuft. Trotzdem resultiert insgesamt eine starke Teamleistung mit sechs Top-20 Rängen.

Auf die physische Langdistanz von gestern folgte am Dienstag der Sprint. Im Zentrum von Kecskemet sorgten die Organisatoren mit herausfordernden Bahnen für einen hochspannenden Wettkampf. Mehrere längere Routenwahlen und ein Labyrinth zu Beginn - der Sprint beinhaltete alle Elemente, die ihn auszeichnen. Wegen der vielen Überkreuzungen verloren einige Athleten die Übersicht. Bei den Schweizern traf es Chamuel Zbinden und Fabian Aebersold: Der Baselbieter Zbinden überlief einen Posten im Labyrinth, während Aebersold den vorletzten Posten versehentlich ausliess. Beide wurden disqualifiziert.

Timo Suter und Reto Egger zeigten beide einen starken Sprint und klassierten sich auf den Rängen 9. respektive 11. Suter war beim Übergang gar in Tuchfühlung mit den Medaillen und passierte die Arena mit der drittschnellsten Zwischenzeit. Unmittelbar nach dem Zuschauerposten unterlief ihm ein womöglich entscheidender Fehler, als er einen Posten überlief. Sein Ziel war ein Diplom gewesen. Vermutlich hätte er es erreicht, am Ende haderte er aber gar mit der verpassten Medaille. Edelmetall ging an Deutschland, Grossbritannien, Finnland und Norwegen. Der Deutsche Colin Kolbe holte sensationell Gold.

Aebersold in eigenen Sphären

Simona Aebersold lotet die Grenzen derweil weiter aus. In den letzten fünf Einzelrennen an der Junioren-WM gewann die Seeländerin immer Gold. Eine unglaubliche Bilanz. Auch im Zentrum von Kecskemet lief die 20-Jährige in ihrer eigenen Liga. Wieder führte Aebersold bei den Zwischenzeiten das Rennen von Beginn weg an. Zur langen Routenwahl und Posten drei hatte sie zwar zunächst keinen Plan, fand dann aber die Lösung. Erst auf der Schlussschlaufe, unterlief ihr mit der Kanadierin Emma Waddington im Schlepptau ein kleiner Fehler. Sie strapazierte die Nerven der mitfiebernden Fans, aber ihr Polster war gross genug. Unter dem Strich blieb ein komfortabler Vorsprung von 26 Sekunden auf die Tschechin Tereza Janosikova. Gastgeber Ungarn feierte mit der Bronzemedaille von Csilla Gardonyi erneut einen Erfolg.

Die weiteren Schweizerin zogen im Sog von Aebersold mit und realisierten ein ausgezeichnetes Teamergebnis. Die 18-jährige Lea Widmer (8.) verpasste an ihrer ersten Junioren-WM knapp ein Diplom. Die beiden Tessinerinnen Elisa Bertozzi (12) und Elena Pezzati (17) schafften es ebenfalls unter die Top 20. (Text: Yann Schlegel, Foto: Christian Aebersold)

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