Der Schweizer OL-Equipe gelingt an den World Games in China ein erfolgreicher Auftakt. Im Mitteldistanzrennen, der ersten Medaillenentscheidung der gesamten World Games, ging der Sieg sowohl bei den Männern als auch den Frauen an die Schweiz. Riccardo Rancan und Simona Aebersold setzten sich beide mit einem klaren Vorsprung durch. 


Swiss-Olympic-Präsidentin Ruth Metzler 
mit Riccardo Rancan und Simona Aebersold


Switzerland Middle 7
Podium Männer


Switzerland Middle 8
Podium Frauen

In einem Mitteldistanz-Rennen der besonderen Art – das Gelände führte mehrheitlich durch Reis- und Maisfelder, welche mit schmalen Pfaden durchsetzt sind – galt es aufgrund der teils generalisierten Karte die nötige Flexibilität mitzubringen und sich an den markanten Objekten zu orientieren. Dabei forderte nicht nur der OL-technische Aspekt die Athlet*innen, auch die Temperaturen um die 35 Grad mit einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit brachten die Teilnehmenden ans Limit.

Riccardo Rancan meisterte die Aufgabe souverän und setzte sich mit 2:21 Minuten Vorsprung vor dem Italiener Francesco Mariani und dem Kanadier Vegard Jarvis Westergård durch. Zum Rennen erzählt Rancan: «Ich bin bewusst langsam gestartet, auch wegen der Hitze. Es war aber auch technisch tricky mit den vielen kleinen Wegen, die teilweise nicht kartiert waren. So habe ich in den Postenräumen doch ein zwei kleine Umwege drin, doch konnte ich grössere Fehler verhindern, denn ich wusste immer genau, wo ich hinwollte, die Häuser und grossen Strassen halfen dabei bei der Orientierung. Nach 30 Minuten wurde es aber auch für mich schwierig in dieser Hitze konzentriert zu bleiben und das Tempo viel etwas zusammen. Deshalb war ich sehr positiv überrascht, dass es zum Sieg gereicht hat.» Tino Polsini wird Neunter, Fabian Aebersold beendet das Rennen auf Rang 19, nachdem er nach Fehlern und aufgrund der hohen Temperaturen bewusst Tempo rausnahm.

Auch bei den Frauen stand eine Schweizerin zuoberst auf dem Podest. Simona Aebersold gewann das Rennen mit 3:44 Minuten Vorsprung auf Tereza Smelikova aus der Slowakei. Dritte wird die Schwedin Alva Sonesson. Aebersold meint zu ihrem Lauf: «Ich kam nicht ganz ohne Fehler durch, aber mir war bewusst, dass hier alle Fehler machen werden. Gegen Schluss spürte ich die Hitze und hatte etwas Mühe mit der Konzentration. Insgesamt bin ich aber sehr zufrieden, wie ich diese Herausforderung angegangen bin. Es war sicher ein spezielles Rennen, aber eine coole Erfahrung und ein ziemliches Abenteuer.» Die zweite gestartete Schweizerin, Natalia Gemperle, lief auf den 8. Rang.

Am Sonntag geht es weiter mit dem Sprint-Wettkampf. Dieser findet, wie auch die abschliessende Sprintstaffel, in Jiangxi River Ecological Greenway statt, einem Park, der für eine grosse Gartenbau-Ausstellung im Jahr 2024 gebaut wurde. Wer den Wettkampf live mitverfolgen möchte, kann dies im Web-TV der World Games Live-Plattform tun. Begleitet wird der Wettkampf von OL-Kommentatorin Katherine Bett. Weitere Informationen gibt es im IOF Live Center sowie der Veranstaltungswebsite.

(Text: Annalena Schmid, Fotos: Erling Thisted/IOF & Remo Ruch)