Am Samstag ist die Swiss O Week 2016 in St. Moritz eröffnet worden. Nach dem Prolog der Elitekategorien sowie der Eröffnungszeremonie ist die OL-Woche im Oberengadin lanciert.

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Die SOW begann mit dem Prolog der Elite.


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Tagessiegerin Sarina Jenzer beim letzten Posten.


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Matthias Kyburz auf dem Weg zum Sieg.


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Sabine Hauswirth vor imposanter Kulisse.


 
Nach den Junior World Orienteering Championships (JWOC) im Unterengadin treffen sich die Orientierungsläufer aus aller Welt ab sofort im Oberengadin. An der Swiss Orienteering Week, kurz Swiss O Week oder SOW, werden rund 4000 Orientierungsläufer erwartet. Über die Hälfte der Teilnehmenden, welche die sechs Etappen des Mehrtage-OL bestreiten werden, stammt aus der Schweiz.

Vor der ersten Etappe vom Sonntag ist die SOW 2016 bereits am Samstagnachmittag im Zentralort St. Moritz eröffnet worden. In einem spannenden Prolog haben sich die Athletinnen und Athleten der Elitekategorien gemessen. Der sportliche Auftakt unterteilte sich in einen Qualifikations- und einen Finallauf, die beide über die Sprintdistanz ausgetragen wurden. Die Bahnanlage der Qualifikation führte die Eliteläufer durch Waldpartien am Dorfeingang von St. Moritz und über das Areal des Golfplatzes. Anspruchsvolle Routenwahlen und das kurze Startintervall von 20 Sekunden forderten die Athleten heraus. Wie sich nach dem Quali-Lauf zeigte, gab es unterwegs auch zahlreiche Brennnessel-Felder. Dies zur geringen Freude der Läufer, die mit kurzen Hosen unterwegs waren.

Keine Brennnesseln dafür Touristen in den Gassen und Strassen erwiesen sich als Hindernisse im Finallauf. Dabei traten die 12 besten Athletinnen und 24 besten Athleten aus der Qualifikation in einem Massenstartrennen gegeneinander an. Der rund 3,5 Kilometer lange Parcours führte durch das Dorfzentrum der sport-historischen Gemeinde. Wurden hier im Jahr 1928 und 1948 die Olympischen Winterspiele ausgetragen, so rannte am Samstag bei prächtigem Sommerwetter ein Teil der weltbesten Orientierungsläufer durch St. Moritz. Kurze und längere Teilstrecken, vorbei an luxuriösen Kaufhäusern und Hotelanlagen sowie durch enge und steile Gassen zeichneten den Sprintwettkampf aus. Besonderes Highlight des Finallaufs war ein kurzer, aber heftiger Anstieg: Dieser führte die Läufer über die berühmte – und in Betrieb stehende – Rolltreppe, die St. Moritz Bad mit dem Dorf verbindet und auf einer Strecke von rund 100 Metern eine Höhendifferenz von 40 Metern aufweist.

Nach einem physisch sehr anspruchsvollen Rennen konnten Sarina Jenzer (Bremgarten b. Bern) und Matthias Kyburz (Möhlin) den Sieg im Prolog der SOW 2016 feiern. Beide sind Mitglied des nationalen Elitekaders und gehören zu den weltbesten Orientierungsläufern. Kyburz hatte zuletzt an den Europameisterschaften im Mai die Goldmedaille über die Sprint- und Mitteldistanz gewonnen. Das Podium der Damen-Elite wurde von der russischen Spitzenathletin Natalia Gemperle (-Vinogradova) und der Schweizer Topläuferin Sabine Hauswirth (Belp) komplettiert, jenes der Herren-Elite von den Weltmeistern Daniel Hubmann (Herrenschwanden) und Fabian Hertner (Winterthur).

Die Swiss O Week, die OL-Sport mit Ferien und einer Prise Abenteuer verbindet, wird am Sonntag mit der ersten Etappe auch für die Teilnehmenden in den zahlreichen Breitensportkategorien lanciert. «Es erwartet Sie eine Woche mit vielen interessanten Wettkämpfen in der wunderbaren Bergwelt des Engadins», so OK-Präsident Stefan Aschwanden während seiner Rede an der Eröffnungszeremonie. Letztere wurde von einem Schüler-OL und musikalischen Darbietungen umrahmt.
Die erste Etappe der SOW 2016 findet am Sonntag in S-chanf statt. Auf dem Programm steht ein Wettkampf über die Langdistanz.
(Text und Bilder: Severin Furter)

SOW-Webseite