Erfolgreicher Abschluss für die Schweiz am Schlusstag in Nordschweden! Sowohl die Junioren- wie auch die Jugendstaffel der Frauen durften sich Bronze umhängen lassen. Liefen bei den Junioren die Russen zu einem ungefährdeten Sieg, so konnten bei den W17 die Finninnen gewinnen. Es schneite in den abschliessenden Staffeln Diplome. Die Schweizer Athletinnen und Athleten liefen rund um den Vallsberget im nordschwedischen Pita sicher und so klassierten sich alle Staffeln in den ersten Sechs.

Im Rennen der Junioren konnte Corsin Boos auf der Startstrecke all seine Erfahrungen der letzen Tage in die Waagschale 2019 JWSOC Relay SUI BronzeTeam Übergabe2 Jordi Müller hinterNorwegen 2werfen und sein Selbstvertrauen weiter stärken. Der Staffel-Wettkampf führte durch alle drei Geländekammern, welche die Athletinnen und Athleten in dieser WM-Woche bereits auf der Lang-, Mittel- und Sprintdistanz je einzeln durchlaufen hatten. Zu Beginn im feinen Scooternetz des Sprints noch etwas vorsichtig unterwegs, führten die nächsten drei Posten die Athleten hinauf auf den Vallsberget in den lichten Föhrenwald der Mitteldistanz. Hier schlug die Stunde von Boos und nach und nach konnte er sich an die Spitze des Rennens vorarbeiten. Als Führender nahm er die Schussfahrt über die breiten Loipen Richtung Lindbäcksstadion in Angriff und 58 Sekunden betrug sein Vorsprung auf die nachfolgenden Nationen im Ziel. Andri Jordi wurde jedoch schon in der Steigung von den beiden russischen Teams und Norwegen eingeholt und stehen gelassen. Mit einem Sturz auf der eisigen Unterlage vergab er die Chance, wieder näher als 1 Minute 40 Sekunden auf die nach der zweiten Strecke führenden Russen aufzuschliessen. Schlussläufer Nicola Müller liess die Sache ruhig angehen und, dass er Russland 2 trotzdem schnell ein- und überholen konnte, gab seiner Taktik recht. Ganz vorne lief der russische Schlussläufer Sergey Mizonov ein einsames Rennen in den schwedischen Wäldern. Aber auch hinten blieb die Reihenfolge mit Norwegen auf 2, der Schweiz auf 3 und Finnland auf 4 unverändert. So hatte Müller nur kurz vor Schluss noch Sichtkontakt zum Finnen und lief die Bronzemedaille ungefährdet nach Hause! 1:56 Minuten lagen die Russen am Schluss vor den Schweizern, 1:03 Minuten fehlte auf den den Silberrang.

Etwas mehr Aufregung hatten die Jugend-Frauen zu verarbeiten. Delia Giezendanner konnte die Schweiz auf der Startstrecke auf Rang 4 bringen. Die Übergabe verlief aber nicht nach dem Geschmack des Teams. Da die 2019 W17 BronzeJuniorinnen mit Lea Widmer praktisch gleichzeitig zum Wechsel kamen, wurden die beiden Läuferinnen durch die Wartenden verwechselt, was dazu führte, dass Elin Neuenschwander für das W17-Team noch nicht bereit stand und dann in der Trainingsjacke ihre Strecke absolvierte. Nach diesem Aufreger vollendete Alina Niggli mit einem kontrollierten und unaufgeregten Lauf die Mission Medaillenverteidigung aus dem Vorjahr in Bulgarien. Dies gelang dank der Tatsache, dass das zweite russische Team nicht medaillenberechtigt war. Das Schweizer Team verlor 3:28 Minuten auf die Russinen, welche mit zwei Teams in den ersten Drei auch bei den W17 eine Klasse für sich waren.

 

Die Juniorinnen hielten sich lange auf Podestkurs, wurden jedoch noch auf Rang 5 verwiesen. Startete Lea Widmer sehr solide und übergab mit rund 3 Minuten Rückstand an Eliane Deininger, liess es Deininger dann krachen und sie konnte die vor ihr liegenden Litauerinnen überholen und auf einen Podestplatz vorlaufen. Bei der Übergabe lag sie nur2019 JWSOC EYSOC Relay NeuenschwanderDeininger Strecke2 etwas mehr als eine Minute hinter den zweitplatzierten Schwedinnen. Die in Führung liegenden Russinnen war leider schon aus dem Blickfeld entschwunden und liefen auch bei den Juniorinnen einem ungefährdeten Sieg entgegen. Natalja Niggli auf der Schlussstrecke musste noch Norwegen und Finnland passieren lassen, finishte aber auf dem feinen fünften Rang mit rund 12 Minuten Rückstand auf Russland.

Auch bei den M17 startete Gian Andri Müller furios und übergab auf Rang 3 an seinen Bruder Corsin Müller. Dieser und auch den die Schlussstrecke laufenden Jan Lauenstein konnten mit den zum Teil drei Jahre älteren Läufern aus den anderen Teams nicht ganz mithalten und beendeten die Staffel auf Rang 6.

Zum Abschluss durften auch das mit dem Juniorenläufer Severin Müller verstärkte Swiss Ski Orienteering Team in der Kategorie Elite Männer einen erhofften, aber nicht erwarteten, Diplomplatz feiern. Gion Schnyder konnte über den gesamten Rennverlauf auf der Startstrecke Rang 3 belegen und übergab an Lukas Deininger mit nur 33 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Deininger verlor auf der eisigen und sehr harten Unterlage in der Folge Zeit und Ränge, konnte sich jedoch in den Top 6 halten und übergab nun bereits mit rund 8 Minuten Rückstand an Severin Müller. Der Junior machte seine Sache sehr gut und musste nur die Tschechen mit Jakub Skoda vorbei ziehen lassen. Der von hinten heranstürmende Bulgare Stanimir Belomazhev, seines Zeichens mehrfacher Welt- und Europameister, konnte Müller in Schach halten und der Schweiz mit 15:11 Minuten Rückstand den für das Diplom berechtigten sechsten Platz sichern!

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(Text: Martin Gygax / Fotos: Christian Aebersold,Martin Gygax)