Erneut läuft Gion Schnyder an der Ski-OL-EM in Bulgarien zu einem Diplom – er wird Sechster. Im steilen Gelände mit weichem Neuschnee gehen die Siege an der EM wiederum beide nach Russland.

Trotz dem gestrigen Schneesturm konnte die heutige Mitteldistanz im bulgarischen Chepelare plangemäss durchgeführt werden, auch wenn die Bedingungen heute anspruchsvoll waren. So forderte zum einen das steile Gelände, welches das etwas erweiterte Spurnetz des Sprints zur Grundlage hatte. Zum anderen war es sehr kalt und der Schnee sehr weich, was das Laufen anspruchsvoll machte. So waren die Siegerzeiten zumindest bei den Herren denn auch länger als erwartet.

Sehr gut zurecht mit den Bedingungen kam Gion Schnyder. Der 36-Jährige aus Siat gewann sein zweites Diplom an der diesjährigen EM und wird 6. So zeigte er sich im Ziel denn auch zufrieden: «Ich konnte wieder kontrolliert laufen und ich nahm mir Zeit, um die Routen bewusst zu wählen.». Neben den technischen Komponenten scheint bei Schnyder auch die physische Form zu stimmen, dies trotz einer Daumenverletzung, welche er sich vor 6 Wochen zuzog und welche beim Routinier doch auch Zweifel bezüglich Formstand auslöste. Diese darf Schnyder nun offensichtlich zur Seite schieben.

Severin Müller lief als zweitbester Schweizer auf Rang 26 an der EM (12. U-23-WM). Der Berner berichtete, dass er gut ins Rennen gekommen sei und es sehr gut gelaufen sei, bis er nach kleineren skitechnischen Problemen etwas Zeit verlor. Andri Jordi (34. EM resp. 17. U-23-WM), Flavio Ehrler (38. EM resp. 19. U-23-WM) sowie Lars Widmer (48.) komplettierten das Resultatblatt aus Schweizer Sicht.
Der Sieg bei den Herren ging wie schon im Sprint an den 25-Jährigen Russen Vladislav Kiselev.

Bei den Frauen krönte sich die Russin Mariya Kechkina zur Europameisterin, nur 17 s vor der in der Schweiz wohnhaften Schwedin Lisa Larsen.

Die grösste Schweizer Hoffnung, Eliane Deininger, am Sprint 4. in der U-23-WM-Wertung, wäre auch heute gut unterwegs gewesen. Lediglich wäre, weil die St. Gallerin in einer rasanten Abfahrt vergass, einen Posten zu stempeln und folglich nicht klassiert wurde. Umso mehr freut sich Deininger nun auf die anstehende Sprint-Staffel, welche sie mit Gion Schnyder als Team Schweiz 1 bestreiten wird.

Ihre Leistung vom Sprint bestätigen konnte Alina Niggli, welche sich während des ganzen Rennens stets steigerte und sich schliesslich als 26. klassierte (9. U-23-WM). Dahinter gelang Delia Giezendanner eine Steigerung im Vergleich zum Sprint und sie beendete den Lauf auf dem 36. Rang (16. U-23-WM). Natalja Niggli klassierte sich als 38. (18. U-23-WM).

Anstelle des Ruhetages wird morgen Dienstag die Sprint-Staffel nachgeholt.

Alle Resultate sind hier zu finden: https://orienteering.sport/event/european-ski-orienteering-championship/middle/
Veranstalterhomepage: https://esoc-wmsoc2022.bg/

(Text: Sven Aschwanden, Bild: Archiv Christian Aebersold)