Nach einer packenden letzten Ablösung lief das nominell zweite Schweizer Team um Eliane Deininger und Noel Boos zur Bronzemedaille, der dritten an den diesjährigen Studenten-Weltmeisterschaften. Team Schweiz 1 holt sich als 6. ein Diplom.
Für die Sprint-Staffel wurde im tschechischen Jachymov ein im Vergleich zu den vorhergehenden beiden Wettkämpfen neues Laufgelände benutzt. Wenig änderte sich aber am Umstand, dass der Schnee und das Gelände schnelles und vor allem auch direktes Laufen abseits der präparierten Spuren zuliessen. Gelaufen wurde im typischen Ski-OL-Sprint-Staffel-Format, das heisst, jede Läuferin und jeder Läufer absolvierte je drei Einsätze.
Aus Schweizer Sicht die Geschichte des Tages schrieben Eliane Deininger und Noel Boos: Als Team Schweiz 2 angetreten liefen sie zur Bronzemedaille. Und dies, obwohl Startläufer Noel Boos auf der ersten Runde noch Schwierigkeiten bekundete, hauptsächlich, weil er weit hinten starten musste und das Überholen schwerfiel. "Erst gegen Ende der ersten Runde und vor allem dann auf der dritten und fünften Runde konnte ich zügig laufen und auch selber arbeiten auf der Karte", analysierte der Luzerner im Ziel. Nach Boos' letztem Einsatz lag das Team auf Rang 3. Auf dieser Position übernahm Eliane Deininger, welche zuvor selber zwei solide Einsätze zeigte, für die letzte und alles entscheidende Runde. Im Rücken der jungen St. Gallerin lauerte mit Jenny Baklid (NOR) die zweifache Bronzemedaillegewinnerin der Vortage. Zwischen den beiden entwickelte sich ein packendes Rennen. "Ich dachte, dass ich bald aufgeholt werden würde, denn die Norwegerin war nicht weit hinter mir", so Deininger, "aber als sie mich dann tatsächlich aufholte, machte sie einen Fehler und ich lag wieder vorne." Die Norwegerin sei jedoch stets relativ nahe dran geblieben. "Beim zweitletzten Posten waren wir dann gleich auf, dann sah ich den letzten Posten und ab da orientierte ich mich nur noch nach vorne und wollte bis zur Ziellinie noch einmal alles geben", so die 22-Jährige. Dies glückte hervorragend und Deininger konnte Baklid und auch die nicht weit zurückliegende Russin noch um einige Meter distanzieren.
Team Schweiz 1 mit Lea Widmer und Nicola Müller startete stark, und Müller konnte nach der Startstrecke als Zweiter an Widmer übergeben. Der Zürcherin gelangen anschliessend drei technisch saubere Einsätze. Weil aber Nicola Müller nach einem kleineren Fehler auf der dritten Runde aus dem Konzept geriet und Folgefehler beging, konnte diese Platzierung nicht bis ins Ziel gehalten werden. Es resultierte der 6. Schlussrang.
Gewonnen wurde die Sprint-Staffel von Olesia Riazanova und Artemii Dorma.
Die studentischen Titelkämpfe finden morgen ihr Ende mit einem Lauf über die Mitteldistanz.
(Text: Sven Aschwanden; Bilder: Tomas Bubela (WUSOC 2022))
