Für die Schweizer Delegation an der Elite-WM, Junioren-WM und Jugend-EM in Finnland holten heute die Junioren die Kohle aus dem Feuer. Alina Niggli und Gian-Andri Müller gewinnen im Sprint je die Bronzemedaille.
Im wie erwartet dichten Spurnetz rund um die Zielarena im finnischen Kemi legte Alina Niggli eine sehr starke Leistung an den Tag. «Technisch war es heute anspruchsvoll, aber mir gelang ein gutes Rennen. Dass ich bald schon einmal die vor mir gestartete Estin aufholen konnte, gab mir Auftrieb,» berichtete die 19-Jährige nach dem der Gewinn der Bronzemedaille feststand. In einem engen Rennen verlor Niggli nur gerade 6 Sekunden auf die finnische Siegerin, wies selber aber auch nur einen Vorsprung von einer Sekunde auf die Viertklassierte auf.
Ebenfalls zur Bronzemedaille lief Gian-Andri Müller. Ihm sei ein kontrollierter Lauf gelungen, meinte der Einsiedler. Zu Beginn habe er den Flow rasch gefunden, diesen bei der Rennhälfte dann aber wieder etwas verloren. Im Grossen und Ganzen sei er aber zufrieden mit seinem Lauf.
Die weiteren Schweizerinnen und Schweizer in den Juniorenkategorien belegten die Ränge 8 (Delia Giezendanner), 14 (Flavio Ehrler) und 20 (Jan Lauenstein).
Bester Schweizer Mann an der Elite-WM war Nicola Müller. Der Einsiedler klassierte sich auf dem 7. Rang und verliert 21 Sekunden auf den Sieger Ville Sarela aus Finnland. «Ich bin gut gestartet, lief ohne Zögern,» meinte Müller im Ziel. Allerdings seien ihm zwei kleine Routenwahlfehler unterlaufen, deshalb habe es rangmässig leider nicht weiter nach vorne gereicht. Seine Leistung taxierte er aber als zufriedenstellend.
Ein starkes Rennen zeigte auch Corsin Boos, der Luzerner klassierte sich auf dem 18. Schlussrang. Gion Schnyder, als Kandidat für eine Topklassierung gestartet, misslang der Start in die WM-Woche. Auf der langen Teilstrecke zu Posten 4 gelang es dem Athleten aus Siat nicht, sich für eine klare Route zu entscheiden. So verlor er den Fokus und las plötzlich zu Posten 7. Auch wenn er den Fehler bald bemerkt habe, so sei Stress aufgekommen und auch Zeit verloren gegangen, so Schnyder. Am Ende reichte es ihm nur zum 26. Rang.
Die weiteren Schweizer klassierten sich auf den Rängen 23 (Noel Boos), 33 (Andri Jordi), 39 (Lukas Deininger) und 40 (Lars Widmer).
Beim Sieg der Estin Daisy Kudre Schnyder klassierten sich die Schweizerinnen in der Elitekategorie der Frauen auf den Plätzen 26 (Natalja Niggli), 31 (Flurina Müller) und 33 (Lea Widmer). Aufgrund einer Erkrankung nicht am Start stand die Schweizer Teamleaderin Eliane Deininger.
Die Läuferinnen und Läufer an der Jugend-EM zeigten erfreuliche Resultate. Corsin Müller holte als Fünfter ein Diplom, trotz einem Skibruch gegen Ende des Laufes. Der Zweitjüngste der Müller-Geschwister berichtete von einem Lauf, der ihm Spass gemacht habe und an dem es ihm sehr gut gelaufen sei. Ebenfalls ein Diplom holte bei den Frauen Elin Neuenschwander. Die Bernerin klassierte sich als Sechste. «Mir lief es sehr gut, ich startete schnell und fand mich gut mit der Karte zurecht. In diesem tollen Gelände gefiel es mir heute wirklich,» gab Neuenschwander im Ziel zu Protokoll.
Lavio Müller lief in der Jugendkategorie auf den 15. Rang, Jules Hamel erreichte den 27. Rang. Bei den Frauen resultierte ein toller 8. Rang für Justine Hamel, Seline Sannwald wurde 15., Nesa Schiller 21.
Für die Elitekategorien steht morgen die Verfolgung mit den Rückständen aus dem Sprint an, die Junioren- und Jugendkategorien treten zu einem Mitteldistanzrennen mit Einzelstart an.
Bilder (von Christian Aebersold):
Alle Resultate sind hier zu finden: https://wsoc2022.com/results/
GPS Elite-WM: https://orienteering.sport/event/world-ski-orienteering-championship/sprint/
Veranstalterhomepage: https://wsoc2022.com/
(Text: Sven Aschwanden; Bilder: Christian Aebersold)