Nicola Müller an der Elite-WM und Corsin Müller an der Jugend-EM gewinnen je eine Medaille. Eine starke Teamleistung zeigen zudem die Schweizer Athletinnen an der Jugend-EM. 

Nachdem Gian-Andri Müller am Dienstag an der Junioren-WM die Bronzemedaille im Sprint gewinnen konnte, zogen seine beiden Brüder Nicola und Corsin nun am Mittwoch nach. Corsin Müller konnte an der Jugend-EM das Resultat seines Bruders sogar noch übertrumpfen. Der Einsiedler lief im Rennen über die Mitteldistanz auf den zweiten Rang. "Ich bin sehr zufrieden mit meinem Lauf, auch wenn ich noch einige kleine Zeitverluste zu verzeichnen hatte," berichtete Corsin Müller glücklich im Ziel. Eine Medaille sei das, was er an dieser Jugend-EM angestrebt habe. Die beiden weiteren Schweizer Jules Hamel und Lavio Müller klassierten sich auf den Rängen 23 und 25.

Eine beeindruckende Teamleistung zeigten die Schweizer Damen an der Jugend-EM: Sowohl Justine Hamel als Vierte als auch Elin Neuenschwander als Fünfte gewannen im technisch anspruchsvollen Gelände ein Diplom. Justine Hamel berichtete von einem guten Lauf in schwierigem Gelände. Insbesondere zu Beginn sei das Spurnetz sehr dicht gewesen und es habe ständigen Kartenkontakt gebraucht, um nicht plötzlich eine Abzweigung zu verpassen. Das Gleichgewicht zwischen Tempo und Technik habe sie heute aber ideal getroffen. Elin Neuenschwan-der hingegen misslang der Start etwas, allerdings konnte die Bernerin im Verlaufe des Rennens aufdrehen. Das starke Teamergebnis komplettierte die Debütantin Seline Sannwald als Neunte. Nesa Schiller wurde 19.

Für die Eliteläuferinnen und –läufer rund um Nicola Müller stand am Mittwoch an der WM die Verfolgung auf dem Programm. Gestartet wurde mit den Rückständen aus dem Sprintrennen, der gestrige Sieger ging als Erster ins Rennen. Nicola Müller startete von der siebten Position aus, 21 Sekunden hinter dem gestrigen Sieger. Er habe geplant, die Lücke zur Spitze möglichst schnell zu schliessen, meinte Müller im Ziel. "Dies ist mir gut gelungen, auch dank einer Umlaufroute, welche offenbar schnell war. Ich lag dann an der Spitze, was ich eigentlich nicht un-bedingt wollte. Nach einigen Posten Führungsarbeit übernahm dann endlich einmal jemand anders die vorderste Position." Ab da habe er sich im Hintergrund gehalten und Kräfte gespart, schilderte der zweitälteste der Müller-Geschwister seine Taktik. Diese bezahlte sich aus, konnte er sich doch dann in einem Sprintduell um den dritten Platz durchsetzen. Der Sieg ging an Jorgen Baklid aus Norwegen.

Ganz allgemein gelang dem Schweizer Herrenteam heute eine gute Leistung. So konnte fast jeder der Athleten im Vergleich zum gestrigen Sprint Ränge gut machen. Den grössten Sprung nach vorne machte dabei Gion Schnyder. Nach der gestrigen Enttäuschung mit Rang 26 klassierte er sich heute als 12. und machte somit 14 Ränge gut. Erneut sehr stark lief der erst 22-Jährige Corsin Boos, er belegte den 17. Rang. Noel Boos wurde 20., Andri Jordi 22., Lars Wid-mer 34. und Lukas Deininger 43.

Die beste Schweizer Athletin bei den Damen Elite war Lea Widmer. Die Zürcherin steigerte sich im Vergleich zum Vortag massiv, überholte 11 Konkurrentinnen und rangiert am Ende auf Platz 22. Natalja Niggli erreichte den 29. Rang, Flurina Müller wurde disqualifiziert. Siegreich war die Schwedin Linda Lindkvist.

Die Medaillengewinnerin vom Dienstag, Alina Niggli, überzeugte bei den Juniorinnen erneut. Dank dem 4. Schlussrang durfte sie erneut ein Diplom entgegennehmen. Delia Giezendanner wurde 11. Bei den Junioren klassierte sich Gian-Andri Müller auf dem 8. Rang, Jan Lauenstein wurde 14., Flavio Ehrler konnte das Rennen nicht beenden.

Nach dem Ruhetag am Donnerstag steht am Freitag eine Mitteldistanz (Elite) resp. eine Langdistanz mit Massenstart (Junioren/Jugend) auf dem Programm.

Vollständige Resultate: https://online4.tulospalvelu.fi/tulokset-new/en/2022_kemisp/
GPS-Tracking (nur Elite): https://orienteering.sport/event/world-ski-orienteering-championship/pursuit/
Veranstalter-Homepage: https://wsoc2022.com/





(Text: Sven Aschwanden; Fotos: Christian Aebersold)