Die Seeländerin demonstriert zum Auftakt der Junioren-WM ihre Überlegenheit. Trotz grossem Erwartungsdruck verteidigt Simona Aebersold über die Langdistanz ihren WM-Titel. Mit einem nahezu perfekten Lauf distanziert sie die einheimische Ungarin Zsofia Sarkozy um über fünf Minuten.

Fast der gesamte Druck lastete auf den Schultern der 20-Jährigen. Einmal mehr enttäuschte Aebersold nicht. Sie überraschte mit ihrem fulminanten Lauf sogar sich selbst. Die Seeländerin aus Brügg traumwandelt in ihrem vierten JWOC-Jahr zur nächsten Medaille: Es ist ihre insgesamt Neunte und die zweite Goldene in der Königsdisziplin.

Im steppenartigen Gelände schoss Aebersold vom ersten Meter an zielstrebig los. Ihr GPS-Pünktchen liess die Konkurrenz virtuell sukzessive hinter sich stehen - in nur 54 Minuten eilte Aebersold der Goldmedaille entgegen. "Es war ein sehr flüssiger Lauf, der richtig Spass machte", sagte sie dann auch. Mit dem extrem schnellen und offenen, aber beim hohen Tempo auch technisch anspruchsvollen Gelände kam Aebersold ausgezeichnet zurecht.

Dabei war die Vorbereitung zur JWOC für die Seeländerin überaus schwierig gewesen. In den letzten fünf Wochen konnte Aebersold nicht richtig trainieren, absolvierte vor allem Einheiten auf dem Fahrrad und im Wasser. Beim Hochsprungtraining fürs Sportstudium verletzte sie sich am Schienbein. "Vor dem Start hatte ich Angst, ob meine gute Form der Europameisterschaft noch da ist", sagte Aebersold. Die Antwort erhielt sie auf den ersten Metern.

Die anderen elf Schweizerinnen und Schweizer kamen in der Langdistanz nicht fehlerfrei durch, erfüllten aber die Erwartungen insgesamt. Auf dem hohen JWOC-Niveau und im ungewohnten Terrain bezahlte die unerfahrene Delegation Lehrgeld. Dem erfahrensten Junior Timo Suter erreichte mit einem guten Lauf den 16. Rang. Tino Polsini verpasste die ersten zwanzig knapp. Am Dienstag sind im Stadt-Sprint die kurzfasrigen Muskeln gefragt. (Text: Yann Schlegel, Foto: Christian Aebersold)

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