In neun Tagen starten die OL-Weltmeisterschaften 2018 in Lettland. Höchste Zeit, genauer auf die bevorstehenden Wettkämpfe zu schauen. Heute: Sprintqualifikation und Sprintfinal in Riga.

20180726 WOC Vorschau Hubmann
Gelingt Hubmann die Titelverteidigung?


20180726 WOC Vorschau Roos
Gewinnt Roos ihre erste WM-Einzelmedaille?



Beim ersten Wettkampf der diesjährigen World Orienteering Championships WOC wartet ein klassicher Stadtsprint auf die Athleten. Während das Qualifikationsgelände noch Geschäfts- und Aussenquartiere sowie einen Park umfasst, ist der Final in der Altstadt von Riga. Die Altstadt ist UNESCO Welterbe und wartet mit kleinen Gassen und wohl auch einigen Touristen auf.

Für das Swiss Orienteering Team war die Sprint Distanz ein Garant für Topresultate an den vergangenen Weltmeisterschaften. So auch letztes Jahr, als Daniel Hubmann die erste und einzige Goldmedaille für die Schweizer an den WOC in Estland holte. Selbstverständlich gilt der Titelverteidiger als einer der grössten Favoriten und hat auch Grosses vor: „Mein Ziel ist es eine Medaille zu gewinnen", so Hubmann. Einer seiner grössten Konkurrenten kommt aus dem eigenen Team: Matthias Kyburz darf sich seit 2012 ebenfalls Sprint-Weltmeister nennen und gewann beim ersten Saisonhöhepunkt, der Heim-EM im Tessin, ex aequo mit Hubmann den Sprint in Mendrisio. Auch er liebäugelt mit einer Medaille: „Eine Medaille ist möglich, es muss aber einmal mehr alles passen im Sprint am Tag X."

Komplettiert wird das Schweizer Herren Sprintteam durch jeweils einen Bruder von Daniel und Matthias. Martin Hubmann konnte seinen bisherigen Karrierehöhepunkt im Sprint feiern, als er 2015 in Schottland Vizeweltmeister wurde. Trotz nicht optimaler Form bei den WOC-Testläufen liegt viel drin für den jüngeren Hubmann, genauso wie für Andreas Kyburz, der nach einer Verletzung in der EM-Mitteldistanz wieder top fit ist. Für beide, Andreas und Martin, ist der Sprint der einzige Einsatz an der diesjährigen WM.

Auf Frauenseite sieht das Schweizerteam ähnlich stark aus wie bei den Männern. Judith Wyder hat nach ihrer Babypause an den Europameisterschaften im Tessin gezeigt, dass sie bereits wieder ganz vorne reinlaufen kann. Im Sprint stand ihr dort nur die Schwedin Tove Alexandersson vor der Sonne.

Ebenfalls zu den Topfavoritinnen gehört Elena Roos. Sowohl bei den letzten beiden WM-Sprints als auch beim EM-Sprint in Mendrisio kam sie auf den sechsten Rang. Für diese WOC hat sie die Zielsetzung sogar noch etwas höher angesetzt: „Ich möchte einen Top5 Platz erreichen", so die Tessinerin. Gespannt sein darf man auf die Leistung von Sabine Hauswirth. Nach längerer Verletzungspause kam sie gerade rechtzeitig auf die Heimspiele im Tessin zurück und zeigte dort, dass sie direkt an die hervorragenden Leistungen der letzten Saison anknüpfen will. Text: Raffael Huber, Bilder: Swiss Orienteering/Rémy Steinegger

WOC Sprint 2018, 4. August 2018, Riga:

08:00 Start Qualifikation (Schweizer Zeit)
14:00 Start Final

Live: https://liveorienteering.com/#/event?id=5120

Schweizer Athleten:
Andreas Kyburz, Daniel Hubmann (eigener Startplatz Titelverteidiger), Martin Hubmann, Matthias Kyburz
Elena Roos, Judith Wyder, Sabine Hauswirth