Zum Auftakt des Weltcupfinals in Prag (CZE) sichert sich Judith Wyder mit einem dominierenden Auftritt im Knockout-Sprint das Punktemaximum. Matthias Kyburz und Daniel Hubmann scheitern im Halbfinal, bauen ihren Vorsprung im Gesamtweltcup jedoch trotzdem aus.
Während bei der Qualifikation am Morgen und im Viertelfinal hauptsächlich schnelle Beine gefragt waren, forderten Halbfinal und Final des Knockout-Sprints rund um eine Wassershowanlage in Prag die Athleten technisch und mental. Die Finalbahnen waren stets gegabelt, wobei die Athleten beim Viertel- und Halbfinal in der letzten Minute vor dem Start zwischen drei Varianten selbst auswählen durften. In der letzten Entscheidung kam ein gewohnter „Schmetterling" als Gabelungssystem zum Einsatz.
Nach einem etwas wackligen Halbfinal ging Judith Wyder im Final von Beginn weg in die Offensive und sorgte so dafür, dass ihrer fünf Konkurrentinnen falsche Routenwahlentscheide trafen und immer wieder ins Zögern kamen. „Im Halbfinal war ich technisch etwas überfordert und musste mich für den Final nochmals neu sammeln. Das gelang mir gut und ich konnte meine Stärke ausspielen, jeweils schnell auf die Karte zu finden. So konnte ich mein Ding durchziehen und am Ende noch etwas drauflegen, um Karolin Ohlsson abzuhängen", so die Bernerin.
Die Schwedin Ohlsson sicherte sich Silber vor ihrer Teamkollegin Tove Alexandersson. Mit dem dritten Rang heute konnte Alexandersson den Gesamtweltcup frühzeitig für sich entscheiden. Ihre engste Konkurrentin im Gesamtklassement, die in der Schweiz wohnende Russin Natalia Gemperle, stempelte in der Qualifikation einen falschen Posten. Ebenfalls einen starken Final lief Sabine Hauswirth. Sie profitierte am Schluss davon, dass die Norwegerin Andrine Benjaminsen und Alexandersson zusammenstiessen und stürzten. Dies ermöglichte es Hauswirth, Benjaminsen noch abzufangen und auf Platz vier vorzustossen.
Bei den Männern scheiterten die Führenden im Gesamtweltcup, Matthias Kyburz und Daniel Hubmann im Halbfinal. Weil aber ihr engster Konkurrent Olav Lundanes aus Norwegen in der Qualifikation einen Posten ausliess, bauten sie die Führung in der Gesamtwertung dennoch aus. Allgemein lag das Glück in den Halbfinals nicht auf Schweizer Seite. Insgesamt fünf Athleten von Swiss Orienteering schieden dort knapp aus, wobei vier davon sogar im selben der drei Heats unterwegs waren. Text: Raffael Huber, Bilder: Veranstalter
Resultate Knockout-Sprint Final, Prag, 04.10.2018
Frauen, 1.1km, 15m Steigung, 12 Posten
1. Judith Wyder: 6:16
2. Karolin Ohlsson (SWE): +0:01
3. Tove Alexandersson (SWE): +0:22
4. Sabine Hauswirth: +0:26
5. Andrine Benjaminsen (NOR): +0:30
6. Irina Nyberg (RUS): +0:46
out im Halbfinal: Martina Ruch
Männer, 1.3km, 20m Steigung, 13 Posten
1. Vojtech Kral (CZE): 6:37
2. Jonas Leandersson (SWE): +0:03
3. Gustav Bergmann (SWE): +0:07
4. Frederic Tranchand (FRA): +0:08
5. Yannik Michiels (BEL): +0:09
6. Robert Merl (AUT): +0:45
out im Halbfinal: Jonas Egger, Daniel Hubmann, Martin Hubmann, Andreas Kyburz, Matthias Kyburz
