Nach dem Elite-Prolog vom Samstag in St. Moritz-Dorf hat die Swiss Orienteering Week 2016 im Engadin am Sonntag auch für die rund 4000 Breitensportler begonnen. Die erste von sechs Etappen wurde in S-chanf durchgeführt, in einem abwechslungsreichen Gelände bei schönstem Wetter.
sow2016 1etappe 1
Das Ziel bei der Kaserne in S-chanf.


sow2016 1etappe 2
Unterwegs entlang der Bahnlinie.


sow2016 1etappe 3
Kurz nach dem Start voll fokussiert.


sow2016 1etape 4
Im abwechslungsreichen Gelände.


 

 


 
Bereits ab dem frühen Sonntagmorgen herrschte auf dem Areal der Kaserne in S-chanf Hochbetrieb. Dort, wo im März jeweils die Teilnehmenden des Engadin Skimarathons nach 42 Kilometern ihre Langlaufskis abschnallen, überquerten am Sonntag über 4000 Orientierungsläufer die Ziellinie.

Die erste Etappe der diesjährigen Swiss Orienteering Week (SOW) wurde im Gebiet nördlich und östlich des Armee-Areals in S-chanf ausgetragen. Das Laufgelände bestand dabei aus mehreren Waldstücken im Wechsel mit halboffenen Gebieten. Jedes Teilstück des Laufgebiets wies einen eigenen Charakter auf, so dass der Langdistanzlauf für alle Läufer zu einer abwechslungsreichen Angelegenheit wurde. Offener Wald mit Gras am Boden ermöglichte an gewissen Orten ein hohes Tempo. Vor allem der Einsatz des Kompasses war dabei entscheidend, um diese Teilstrecken schnell und damit erfolgreich zu meistern. Aber auch eine gute Orientierung in den feincoupierten Gebieten – in denen sich Rinnen, Kuppen, Hügel und Senken aneinanderreihten – war gefordert.

An der Etappe zum Auftakt der SOW 2016 mussten die Orientierungsläufer aus 37 Nationen aber nicht nur ihre orientierungstechnischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Gerade im Schlussteil war auch eine physisch gute Verfassung gefragt. Kurze Teilstrecken zwischen den einzelnen Posten sowie ein schnell belaufbares und einfaches Gelände luden zum Schlussspurt ein.

Übrigens: Für Begegnungen der speziellen Art war während des Wettkampfes ebenfalls gesorgt. Während ihres Laufs passierten die Teilnehmenden das Trainingsgelände von Bogenschützen. Diese haben mehrere lebensgrosse Plastik-Tierfiguren im Wald positioniert. So kam es vor, dass plötzlich ein Bär oder ein Dachs vor den Läufern stand – glücklicherweise eben nur als Skulptur.

Den Höhepunkt aus sportlicher Sicht bildeten die Kategorien der Damen- und Herren-Elite. Die rund 60 Athletinnen und über 100 Athleten hatten eine Strecke von 9,2 Kilometer und 315 Höhenmetern respektive 12,2 Kilometer und beinahe 500 Höhenmetern zu bewältigen. Am erfolgreichsten waren dabei Natalia Gemperle, aktuelle Sprintstaffel-Europameisterin aus Russland, und der ehemalige schwedische Spitzenathlet Anders Holmberg.

Die erste Etappe der diesjährigen Swiss O Week war ein voller Erfolg. Dies nicht nur, weil sie unmittelbar vor der Haustüre von Nationalrat Duri Campell durchgeführt wurde. Der Präsident des Patronatskomitees der SOW ist in S-chanf zuhause und war als Gemeindepräsident damit zugleich auch Gastgeber der ersten SOW-Etappe.

Am Montag wird die Swiss O Week – die OL-Woche, die Ferien mit Sport verbindet – mit der zweiten Etappe fortgesetzt. Dann starten die Teilnehmenden aus aller Welt zu einem Wettkampf über die Mitteldistanz. Das Laufgelände bildet dabei der «God da Staz» – wie der Stazerwald bei St. Moritz auf Rätoromanisch heisst. Nach dem Lauf lockt für viele wohl auch eine Erfrischung im Stazersee, die Meteorologen versprechen auch für den Montag weiterhin schönes Engadiner Sommerwetter.
(Text: Severin Furter; Bilder: Samuel Hebeisen)

SOW-Webseite